Religiöse Verabschiedung unserer Abgänger

Religiöse Verabschiedung unserer Abgänger

"Freiheit, Frieden und Gleichheit für aller Menschen"

Knapp 200 junge Menschen verlassen in diesem Sommer unsere Schule auf der Aue. Zu den vielen Feierlichkeiten, mit denen unsere Kooperative Gesamtschule diese Abgängerinnen und Abgänger verabschiedet, gehört auch schon seit jeher eine Art besondere, lockere Andacht, die bislang stets christlich geprägt war. Bei der Feier am Donnerstag (27. Juni) war mit Fatma Karakasli nun zum ersten Mal eine islamische Theologin dabei, worüber sich die Gemeinde der Aueschule sehr freute.

„Für immer Frühling“

Nach einer kurzen Begrüßung durch Frau Fußhoeller, Frau Karakasli und Frau Schultheis, die den wichtigen Meilenstein des Endes der Schulzeit hervorhoben, hörten die Schülerinnen und Schüler das Lied „Für immer Frühling“ der Sängerin Soffie. Darin geht es um einen Traum von einem Land, in dem für immer Frühling ist - ein Land, in dem niemand hungert, es keine Kriege, keine Flüchtlingstragödien im Mittelmeer gibt, die Menschen in Freiheit und Zufriedenheit leben. In Anlehnung an dieses Lied verteilte Frau Fußhoeller nun bunte Zettel, auf die die Schülerinnen und Schüler ihre Träume schrieben. Diese lasen im Anschluss einige zuvor ausgewählte Schülerinnen und Schüler vor, wobei deutlich wurde, dass sich die Wünsche von denen im Lied nicht wirklich unterschieden: Gemeinsam träumen alle junge Menschen von Glück, Zufriedenheit, Liebe und Gesundheit, das wurde beim Vorlesen deutlich.

Der Segen

Im Anschluss an diese „Traum-Erzählungen“ luden Frau Karakasli, Frau Kleffmann und Frau Schultheis zum gemeinsamen Gebet ein. Dabei bat Frau Kleffmann um Gottes Hilfe beim Erkunden unbekannter Wege, Frau Karakasli bat nach islamischer Tradition Allah um Wissen, das nützlich ist, um gute Taten zu vollbringen, und um ein reines Herz. Sie betete gleichfalls für das Wohlergehen unserer Gemeinschaft. Die gemeinsame Bitte um Frieden, Freiheit, Gerechtigkeit, Glück und Gesundheit für alle Menschen auf dieser Erde rundete die Andacht ab.

Die Planung des Gottesdienst

Der Impuls, eine islamische Vertreterin einzuladen, ging letztes Jahr vor den Sommerferien von muslimischen Schulabgängerinnen und -abgängern aus, die damit an ihre Schulleiterin Sabine Behling herantraten. Dabei bedauerten sie, dass es keinen Gottesdienst für muslimische Schüler gebe. Frau Behling nahm diese Anregung auf und überbrachte das Anliegen an Frau Alp-Bozkurt mit der Bitte, sich zu erkundigen, ob die Planung eines solchen Gottesdienstes für das nächste Schuljahr möglich sei. Daraufhin nahm Frau Alp-Bozkurt Kontakt zu Fatma Karakasli, einer islamischen Theologin, angehenden Sozialarbeiterin und Podcasterin, auf. Diese zeigte sich gerne bereit, an einem gemeinsamen Gottesdienst mitzuwirken.

Text: Axel Preiss / Online-Version: Navroj Momi (10Gc) & Jule Groh (10Rc); Bilder: Axel Preiss

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