France-Mobile macht halt an der Aue

France-Mobile macht halt an der Aue

Vorstellungsrunde auf Französisch

Schnupperkurse an der Aueschule: Junge Französin machte Werbung für ihre Muttersprache.
Bei gewissen Sprachen genügt es, nur wenige Worte zu hören, und schon würde man am liebsten die Reisekoffer packen. Französisch gehört ganz sicher dazu. Und obwohl diese Sprache bei uns Urlaubsstimmung erzeugt und sie mit ihrem Wohlklang zu den schönsten der Welt zählt, wählen immer weniger Schüler das Französische als zweite Fremdsprache. Mit ein Grund dafür: Das Spanische läuft der Sprache unserer Nachbarn zunehmend den Rang ab.
Davon kann auch der Fachbereich Französisch der „Schule auf der Aue“ ein Liedchen singen.

Französisch - ein Auslaufmodell?

Um diesem Trend entgegenzuwirken, lässt sich Fachsprecherin Lila Sandberg, selbst französische Muttersprachlerin, jedes Jahr etwas Besonderes einfallen. Sie lud zum wiederholten Male eine Lektorin ein, die im Auftrag von „FranceMobil“ durch Deutschlands Schulen tourt. Das Programm, ein Gemeinschaftsprojekt der französischen Botschaft, des Deutsch-Französischen Jugendwerks (DFJW) und der Robert-Bosch-Stiftung, wendet sich an Schülerinnen und Schüler, die kurz vor der Wahl der zweiten Fremdsprache stehen.

Auch spielerisch kann man lernen

Und so kamen sämtliche Aue-Sechstklässlerinnen und -klässler am Mittwoch, 15. November, in den Genuss einer ganz besonderen Französisch-Stunde, die sie so schnell nicht vergessen werden. Weil man am besten beim Spielen lernt, reichte die 27-jährige Französin Mathilde Charras gleich mal einen Würfel aus Schaumstoff im Sitzkreis herum. Jede Augenzahl stand dabei für einen französischen Satz, den die junge Frau zuvor an die interaktive Tafel schrieb: Die Eins bedeutete „Je m‘appelle…“, also „ich heiße…“, die Zwei „J`habite á“, also „Ich wohne in…“. Weitere Angaben über die eigene Person wie „Ich mag…“ („J‘aime …“) oder „Ich mag nicht“ (Je n’aime pas…“) folgten, je nach gewürfelter Zahl. Der Würfel ging rasch herum, dazu lief französische Musik. Machte diese eine kurze Pause, dann waren die Schülerinnen und Schüler gefragt: Sie mussten würfeln, den „gewürfelten“ Satz aufsagen und komplettieren. Jedes Mal stieg die Spannung – wann würde die Musik enden? Wer kommt wohl als nächstes dran? „Ich mag Burger, ich mag tanzen“ – „Broccoli mag ich nicht, Mathe auch nicht“ – man lernte die Schülerinnen und Schüler, auf Französisch parlierend, gut kennen.

 

Französisch lernen - aber innovativ

Im Laufe der ersten zehn Minuten, die wie im Fluge vergingen, durfte jede und jeder mindestens einmal würfeln. So sprachen die Sechstklässlerinnen und -klässler bereits nach kurzer Zeit ihre ersten französischen Sätze, und zwar sehr passabel. Würfelte jemand eine Sechs, dann hieß es „Bingo“, und der Würfler durfte alle fünf französischen Sätze nacheinander aufsagen. Da war die Aufregung besonders groß, doch die Aueschülerinnen und -schüler machten das ganz hervorragend. Dermaßen spielerisch aufgewärmt lernten sie weitere Vokabeln, die man als deutscher Muttersprachler gut erlernen konnte. Hierfür verteilte Mademoiselle Charras auf dem Boden des Klassenraumes laminierte Zettel mit Bildern, zum Beispiel vom Eiffelturm, dem Brandenburger Tor, einem Baguette oder Brötchen, vom Oktoberfest oder einem französischen Sommerfest. So lernten die Schülerinnen und Schüler unser Nachbarland und seine Gepflogenheiten im Vergleich mit Deutschland besser kennen. Es war ein quirliges Toben mit gleichzeitigem Lernzuwachs – so stellt man sich modernen Fremdsprachenunterricht vor.

Voller Erfolg in den sechsten Klassen

Mademoiselle Charras und Frau Sandberg, die an der Aueschule viele Französisch-Kurse abhält, zeigten sich am Ende des Tages sehr zufrieden mit den Stunden. „Die Schülerinnen und Schüler waren mit viel Eifer und großem Interesse mit dabei. Es wäre schön, wenn viele von ihnen dann in der 7. Klasse auch Französisch belegen würden“, hofft die Lehrerin.

Online-Version: Jakob und Julian (beide 10Gc); Text & Bilder: Axel Preiss

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