Von der AUE in die USA
Von der AUE in die USA
Heimweh nach Phoenix
Hallo, ich bin Lena und war das vergangene, halbe Jahr in Phoenix, Arizona. Mein Austauschjahr startete im August 2022 mit ASSE, einer Organisation für Austauschschüler:innen. In dem folgenden Bericht erzähle ich von meinen spannenden Erlebnissen an die ich heute noch häufig zurück denke. Man könnte sagen, ich habe Heimweh nach Phoenix. Die Stadt ist für mich zur zweiten Heimat geworden.
Ich bin in die Privatschule Arizona Lutheran Academy gegangen, dies ist eine evangelische Schule fünf Minuten von meinem Haus entfernt. Da die Stadt sehr groß ist, wurde ich meistens von meiner Gastmutter oder meiner Gastschwester gefahren. Meine Gastschwester konnte nämlich mit ihren 16 Jahren schon fahren. Insgesamt habe ich 5 Gastschwestern, von denen zwei schon im College waren und ich sie deshalb leider nicht so häufig gesehen habe. Meine andere Gastschwester lebte nur von montags bis freitags mit uns zusammen, da sie zu weit weg von der Schule wohnte. Mit ihr war ich auch im Cross Country Team.
Schule und Religion
In der Schule hatte ich viele verschiedene Fächer von Mathe, Geschichte und Englisch bis hin zu Kunst und Mediengestaltung. Da meine Schule eine evangelische Schule war, haben wir jeden Tag Gottesdienst gehabt und einmal die Woche Bibel-Unterricht. An meiner Schule gab es auch ein großes Programm für Austauschschüler, welches meine Gastmutter organisierte. Die Schule unterscheidet sich sehr stark von der deutschen Schule. Wir hatten jeden Tag acht Schulstunden, die sich jeden Tag wiederholten und viele verschiedene Fächer und Fächervarianten. So gab es 4 Arten von Geschichtsunterricht und auch 4 verschiedene Englischunterrichts-Arten.
Viele Unterschiede
Man konnte, abgesehen von Englisch, Mathe und Religion alle Fächer wählen und es gab sogar ein Fach in dem man Hausaufgaben erledigten konnte. Das deutsche Klassensystem gab es auch nicht. Man hatte mit allen verschiedenen Altersstufen von 12 bis 18 Jahren Unterricht. Auch die Tests und Arbeiten waren anders. Man hatte fast jede Woche einen Test oder ein Quiz und am Ende eine finale Prüfung. Diese Prüfungen wurden in nur drei Tagen, an denen man alle Fächer prüfte, absolviert.
Freizeit und Gastfamilie
Meine Tage waren sehr vollgepackt, was ich aber liebte. Ein großer Teil war das Cross Country Team, denn ich hatte jeden Tag mehrere Stunden Training. Ich konnte durch den Sport sehr viele gute Freunde finden und habe auch immer noch Kontakt mit ihnen. Einmal die Woche hatten wir auch meistens ein Football Spiel und mehrere Volleyball Spiele. Bei denen war ich eigentlich immer da und die Spiele waren immer richtig lustig. An den Wochenenden hatte ich entweder ein Cross Country Rennen oder ich verbrachte Zeit mit meinen Gastschwestern. Hierbei machten wir sehr unterschiedliche Sachen, wie zum Beispiel: Eis essen oder Shoppen.
Evangelisches Umfeld
Am Sonntag gingen wir alle gemeinsam in die Kirche und danach in die Sonntagsschule. Die Kirchengemeinde war super nett und hat mich gut in Empfang genommen. Da mein Gastvater der Pastor war, waren wir immer sehr früh da und hatten Zeit einiges zu organisieren. Die Kirche und Religion spielte eine große Rolle. Viele Familien gingen jede Woche in die Kirche.
Basketball und Reisen
Zum Ende meines Austauschjahres wurde ich der Manager des Basketball-Teams. Hierbei musste ich das offizielle Buch führen und als Kampfgericht fungieren. Da mir aber immer ein paar Freunde geholfen haben, wurde dies auch schnell sehr witzig. Der Sport war sehr groß. Jede Sportart hatte an jedem Schultag Training und zusätzliche Turniere.
Meine Gastfamilie hatte zu meinem Glück die Möglichkeit, mich auf vielen Reisen mitzunehmen. Dadurch konnte ich nach Wisconsin, wo ich ein College besuchte, Kalifornien und in den Grand Canyon reisen.
„Culture shock“
In Amerika gilt der Spruch: „Größer ist gleich besser“. Und das gilt bei allem! Das erste Mal in einem Supermarkt war eine echte Herausforderung… Alle Getränke kommen nur in 3-4 Liter Packungen und die Supermärkte sind sowohl Möbelgeschäft, Baumarkt als auch Klamottenladen und Lebensmittelgeschäft. In so einem Geschäft kann man sich nun mal sehr leicht verlaufen. Trotz der großen Fläche findet man kein einziges gutes Brot! Dafür aber ausreichend Fast-Food-Ketten. Wie zum Beispiel: Chick-Fil-A (Hähnchen-Spezialitäten), Wendy´s (Burger Laden) und Olive Garden (italienische Küche). Auch die Kleidung der Amerikaner war eine Sache für sich, denn sie gingen mit Pyjamas und Crocs in die Schule.
Unterstützung aus Deutschland
Ich bin über meine Englischlehrerin Frau Englert zu meinem Auslandssemester gekommen. Sie hat mich auf diese Möglichkeit angesprochen und ich habe mich bei verschiedenen Organisationen beworben, bevor ich meine jetzige gefunden habe, ASSE. Meine Lehrer an der Schule auf der Aue haben mich immer unterstützt und ich habe mich niemals allein gelassen gefühlt. Alles in allem kann ich sagen, dass das Austauschjahr eins der besten Sachen war, die mir passiert sind. Ich bin unendlich dankbar, dass ich die Möglichkeit bekommen habe dort hin zu kommen. Und das mich meine Schule hier so gut unterstützt hat. Ich liebe meine Gastfamilie und meine Schule. Ich habe jede Menge Freunde gefunden, nicht nur aus den USA, sondern auch aus Vietnam, Frankreich, Italien und Spanien. Und ich hoffe, dass diese Freundschaften noch lange anhalten. Ich kann jedem ein Austauschjahr ans Herz legen, der als Mensch wachsen will, denn genau das ist, was passiert. Man sammelt so viele wundervolle Erfahrungen und diese halten ein Leben lang.
Vielen Dank an Hannah Bahl (10Ra) für die Hilfe am Text!
Text, Bilder & Online-Version: Lena Dreieicher (10Gb)