Der Traum vom Jahr im Ausland
Der Traum vom Jahr im Ausland
Wiederaufleben der lang ersehnten Austauschprogramme
Am Mittwoch, 7. Juli, wurde es an unserer Schule international: Die Klasse 9Gc und weitere interessierte Schülerinnen und Schüler aus den Jahrgangsstufen 9G und 8G durften unter anderem die Generalkonsulin Frankreichs und die Generalkonsulin der USA als ihre virtuellen Gäste via Videokonferenz begrüßen. Unter der Federführung von Gymnasialzweigleiterin Gerhild Krause und den Generalkonsulaten der beiden Nationen wurden in dieser 90-minütigen Online-Veranstaltung die verschiedenen Austauschprogramme vorgestellt, da genau diese während der Corona-Pandemie weitestgehend in den Hintergrund gerückt sind.
Ein Erlebnis fürs Leben
Nach den einleitenden Grußworten durch die US-Generalkonsulin Patricia Lacina und der französischen Generalkonsulin Ilde Gorguet begann die ehemalige Aue-Schülerin Mathilda Wunderlich, die einst den Englisch-Unterricht der 9Gc bei Ingrid Arnold-Berndt besuchte, mit der Vorstellung des „Parlamentarischen Patenschafts-Programmes“ (PPP), bei dem deutsche Schülerinnen und Schüler ein Schuljahr in den USA verbringen können. Mathilda war für ein Jahr – in der Zeit zwischen gymnasialer Mittel- und Oberstufe – in West-Virginia und erzählte sehr anschaulich von ihrer Zeit dort: „Während des Aufenthalts repräsentiert man als Mini-Botschafter die deutsche Kultur und Sprache. Zudem baut man natürlich die vorhandenen Fremdsprachenkenntnisse aus, lernt eine neue Kultur kennen, schließt Freundschaften und sammelt Erfahrungen fürs Leben.“ Mit einer eigens gestalteten Powerpoint-Präsentation stellte sie das Programm von „PPP“ umfassend und charmant vor. „PPP“ ist ein Austauschprogramm zwischen dem Deutschen Bundestag und dem US-Kongress, welches es jedes Jahr 299 Stipendiaten und Stipendiatinnen aus ganz Deutschland ermöglicht, ein akademisches Jahr in den USA zu verbringen. Hauptziel des Programms ist die Festigung und Stärkung der bilateralen, transatlantischen Beziehungen. Weitere Informationen zu Inhalt, Form und Bewerbung zu diesem Austausch-Angebot erhält man im Internet unter der Seite www.bundestag.de/ppp. Bewerbungsschluss für das Schuljahr 2022/23 ist der 10. September 2021.
Rückblick auf unvergessliche Austausche
Anschließend folgte die Präsentation der französischen Austauschprogramme. Das Deutsch-Französische Jugendwerk (DFJW) bietet zahlreiche verschiedene Programme an, so zum Beispiel einen drei- bzw. sechsmonatigen Schüleraustausch auf individueller Basis. Durch diese Angebote wird insbesondere die Selbständigkeit der Schülerinnen und Schüler gefördert: Via Internet-Portal des DFJW kommt man mit potenziellen Austauschpartnern in Kontakt und kann sich so seinen eigenen Austauschpartner - beispielsweise orientiert an ähnlichen Vorlieben oder Hobbys - auswählen. Die 18-jährige Raha Mehdizadeh war für drei Monate als Au-Pair in Toulouse und erzählte von ihrer unvergesslichen Zeit dort. Sie sei ganz spontan während der Einführungsphase an der gymnasialen Oberstufe über eine Kleinanzeige auf „www.dfjw.org“ auf die Möglichkeit des Austauschs aufmerksam geworden und habe sich diese persönliche Erfahrung „erfüllen wollen“. Rückblickend schwärmt sie sehr von ihrer Zeit, sie habe noch heute regelmäßig Kontakt zu ihren französischen Freunden. Die Französin Solène Redoux war ebenfalls via Internet zugeschaltet: Sie weilt zurzeit an einer deutschen Realschule und verbringt ihren „Freiwilligendienst“ in Mittelfranken.
Abschluss eines lehrreichen Tages
In der abschließenden Fragenrunde – neben den jungen Damen beantworteten Kulturreferent Thomas Cybulski vom Frankfurter US-Generalkonsulat und Bildungsattaché Bruno Girardeau vom Düsseldorfer „Institut Français“ Fragen – zeigte sich das geweckte Interesse in Form von vielen Fragen, teilweise sogar auf Französisch und Englisch. Insgesamt stieß die Veranstaltung auf große Begeisterung und Motivation seitens der Schülerinnen und Schüler, ihre erlernten Sprachkenntnisse im Ausland anzuwenden und zu perfektionieren, und resultiert hoffentlich in zahlreichen Bewerbungen.
Text: Julian Gabriel / Bilder: Axel Preiss / Online-Version: Marik Roßkopf & Michel Jänsch