Nach zehn Minuten wussten alle Sechstklässler so einiges über Mathieu Lejeune. Außer seinem Namen erfuhren sie sein Alter, wo er wohnt und was er gerne mag. Obwohl die jungen Aueschüler kein einziges Wort Französisch sprechen, verstanden sie ganz genau, was Monsieur Lejeune ihnen da in einer der schönsten Sprachen der Welt erzählte. Mit jeder Menge Körpereinsatz und Witz nahm der junge Franzose die Schülerinnen und Schüler schnell für sich ein. Und warb am Mittwoch, 28. Oktober, an der Aueschule gekonnt für die Sprache seiner Heimat.

Die Sechstklässler stehen demnächst vor der Entscheidung, welche zweite Fremdsprache sie in der 7. Klasse erlernen wollen: Französisch, Spanisch oder Latein? Um für den Französisch-Unterricht zu werben, kam 29-Jährige studierte Architekt und Kunsthistoriker auf Einladung der Französisch-Fachsprecherin Lila Sandberg an die „Schule auf der Aue“. Die Lehrerin, selbst französische Muttersprachlerin, kooperiert seit Jahren mit den jungen Lektorinnen und Lektoren von „France Mobil“, die im Auftrag des „Insitut Français“ an deutschen Schulen Einblicke in die schöne Sprache unseres Nachbarlandes gewähren. „Leider hat Spanisch dem Französisch-Unterricht an der Aueschule etwas den Rang abgelaufen. Das wollen wir ändern, indem wir seit einigen Jahren den Sechstklässlern in einer Art Schnupperstunde Französisch vorstellen wollen“, erklärt Lila Sandberg.

Monsieur Lejeune überzeugte einen ganzen Vormittag lang verschiedenen Klassen vom Wohlklang seiner Muttersprache und nahm den Schülerinnen und Schülern spielerisch die Scheu. Nach nur 30 Minuten konnte jeder Sechstklässler auf Französisch seinen Namen, seinen Wohnort und seine Lieblingsbeschäftigungen aufsagen -  und zwar auf Französisch, was trotz der Nasen-Mund-Schutzmasken von allen gut verständlich parliert wurde. Der junge Mann, der in Mainz lebt, eroberte die Herzen der Schülerinnen und Schüler im Nu‘. Und so wird er, so die Hoffnung von Frau Sandberg und ihren Kolleginnen und Kollegen, die neuen Französischkurse im Schuljahr 2021/22 sicher aufgefüllt haben.

Text & Bild: Axel Preiss